Geschichte
Früh- und urgeschichtliche Zeugnisse sind auch für das eigentliche Stadtgebiet von
Vetschau nachweisbar, wo sie ebenso gehäuft auftreten, wie in den benachbarten
Ortsteilen Raddusch, Suschow und Repten. Nach dem Abzug der burgundischen
Germanen im Rahmen der Völkerwanderung nach 375 sickerte im 7. und 8. Jh. der
slawische Stamm der Sorben in das Gebiet ein. Ihre ca. 30 Fluchtburgen spannen einen
weiten Bogen am südlichen Spreewaldrand zwischen Golßen und Cottbus, sind aber
auch wie beim Barzlin nördlich von Lübbenau, in Stradow und Burg weit in diese Niederung
vorgeschoben.
Mit dem Beginn der deutschen Ostexpansion unter Markgraf Gero (um 900-965) wurde das sorbische Gebiet mit zahlreichen Burgen gesichert. Für Vetschau gilt es als sicher, dass an der strategisch wichtigen Furt über den Mühlgraben/ Luckaitz im Schatten der drei sorbischen Dörfer Witoschowa, Lacoma und Wjasaka eine Wasserburg errichtet wurde. Aus dieser Konstellation erwuchs ein Markflecken der 1302 erstmals urkundlich als Veczicz, 1434 Vetczaw, 1450 Fetzow, 1480 Fetczaw, 1527 Fetzscho und 1538 Feczo benannt wurde.
Schon 1527 wurde Vetschau als Städtlein bezeichnet. Unter Eustachius von Schlieben wurde 1540 die alte Wasserburg umgebaut und Vetschau erhielt im Jahre 1543 die formellen Stadtrechte. Seit 1548 wird das Schliebensche Siegel verwendet, das mit dem aufrecht stehenden Windspiel dem heutigen Stadtwappen schon sehr ähnlich ist. Aus demselben Jahr wird ein erster Jahrmarkt erwähnt.
Als Mediatstadt mit einer Schlossherrschaft, die bis 1920 dauerte, gehörten zu Vetschau auch die Vorwerke Belten, Brandte- und Valtemühle. Zeitweilig ist Schloss Vetschau begütert mit Lobendorf, Schönebegk, Suschow und Weißagk. Die Lage an der Salz- oder Niederstraße Magdeburg Schlesien (über Luckau, Kahnsdorf und Eichow) führte zu einem allmählichen Zuzug.
Zur Stadt Vetschau gehören die Stadtteile Lobendorf (Łoboźice), Belten (Běłośin) und Märkischheide (Husoka), bis 1937 Weißagk.