Als größter Ortsteil in Vetschau liegt Raddusch im Biosphärenreservat Spreewald. Die Gemarkung Kahnsdorf gehört mit zum Ortsteil Raddusch, wurde aber durch den Tagebau Seese/Ost überbaggert. Archäologische Funde weisen auf mittelsteinzeitliche, jungsteinzeitliche und jüngstbronzezeitliche Besiedelung hin. Urkundlich taucht der Ort erstmals 1294 als Radisch auf. Die Ableitung erfolgte wahrscheinlich aus dem sorbischen Namen Radoslaw (Ruhmlieb).
Neue Betriebe siedelten sich auf dem interessanten und verkehrsgünstig gelegenen Gewerbegebiet außerhalb des Dorfgebietes an. Das dort ansässige Haus des Tourismus ist Sitz des Tourismusverbandes Spreewald und ist für den Gast einen Besuch wert. Über Radwanderwege kann in allen Himmelsrichtungen Interessantes entdeckt werden,besonders wird der Spreewald über Lübbenau, Burg oder direkt über die Dubkow-Mühle erkundet.
Am südlichen Rand entwickelt sich aus dem ehemaligen Tagebau Seese/Ost im Rahmen der Sanierungsarbeiten der Bischdorfer See, der in nicht all zu langer Zeit für Badegäste und Naturliebhaber ein besonderes Erlebnis sein wird. Der neu angelegte Rundweg bietet sich als Rad- und Skaterstrecke an.
Slawenburg
Südlich des Dorfgebietes wurde innerhalb der ursprünglich für den Bergbau vorgesehenen Flächen eine slawische Burgwallanlage ausgegraben. An diesem Standort wurde im Rahmen der Internationalen Bauausstellung "Fürst-Pückler-Land" in Anlehnung dieser Burgwallanlage die "Slawenburg Raddusch" aufgebaut und seit 2002 als Museum betrieben. Sie ist eine von ungefähr 30 slawischen Wallburgen mit Dorfanlage, die im weiten Bogen den südlichen Spreewaldrand zwischen Cottbus und Golßen umgaben. Die durch Witterung auf drei Meter Höhe abgeschliffene, heute wieder rekonstruierte Slawenburg Raddusch sollte ursprünglich überbaggert werden und wurde deshalb gründlich archäologisch untersucht. Die im Rahmen der IBA wieder hergestellte Anlage entwickelte sich zu einem Touristenmagnet.
Weiterhin lag in einem Sumpfgebiet ca. 500 m südwestlich der Buschmühle auf einem noch erkennbaren Hügel eine Befestigungsanlage aus der Zeit der deutschen Ostexpansion.
Heimatstube
Der Heimat- und Trachtenverein Raddusch e.V. hat die Trägerschaft für die im Sommer 2007 neu eingerichtete Heimatstube Raddusch übernommen.
Landschaft
So wie der gesamte Spreewald ist auch die Radduscher Flur von den Eiszeiten geprägt. Der "Schwarze Berg" im Nordwesten der Ortslage ist der Rest einer Endmoräne, von dem man einen schönen Blick über den Spreewald hat. Die Radduscher Buschmühle, eine nicht mehr genutzte Wassermühle, und eine ehemalige Ziegelei zeugen von früherer wirtschaftlicher Tätigkeit.
Die um 1850 besiedelten, weit im Spreewald liegenden Radduscher Kaupen, waren bis um 1930 nur mit dem Kahn erreichbar und liegen ebenfalls separat vom Siedlungskern. Die seit dieser Zeit beginnenden Eindeichungen des Leineweberfließes ermöglichten eine Verminderung der Hochwassergefahr, bessere Nutzung des fruchtbaren Südpolders und einen Ausbau des Wegenetzes im Spreewald.
Heute stellt sich das besonders schöne Dorf vielseitig dar. Ein ausgebauter Naturkahnfährhafen ist der Ausgangspunkt für Kahnfahrten in den Spreewald. In den Hotels und Gaststätten kann der Gast die Ruhe und Gemütlichkeit genießen. Traditionsreiche handwerkliche Betriebe, z. B. der Kahnbau, die Hufschmiede und die Mosterei, beleben das Dorf.
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